Pressemitteilung

Mormonen in Italien hocherfreut: Kirche vom Land offiziell anerkannt

Über 150 Jahre, nachdem sich erstmals Italiener durch die Taufe der Kirche Jesu Christi angeschlossen haben, und nach jahrzehntelangen Bemühungen und Verhandlungen hat die italienische Regierung die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) offiziell als Kirche und als "Partner des Staates" anerkannt. Maurizio Ventura, Präsident der Gemeinde in Pisa, drückt es so aus: "Die intesa ist ein großer Segen, auf den wir lange gewartet haben." Dank dieses rechtlichen Status ist die Kirche nun freier, noch mehr Gutes zu tun, sowohl als Kirche als auch als soziale Einrichtung.

 

Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano unterzeichnete die Intesa con lo Stato oder rechtliche Vereinbarung am 30. Juli, und das Dokument wird bald als Gesetz in der Gazzetta Ufficiale, dem offiziellen Amtsblatt der italienischen Regierung, veröffentlicht. Im Gesetz von 1993 war die Kirche lediglich als karitative Einrichtung anerkannt worden. Nun hingegen ist sie neben der katholischen Kirche und wenigen anderen offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannt.

In der Vereinbarung wird der Kirche sogar der höchste Status zuerkannt, der Religionen überhaupt verliehen wird und den bis vor kurzem neben der katholischen Kirche nur rund ein halbes Dutzend weitere innehatten, darunter die Juden, Baptisten und Methodisten. Dieser Status bietet viele Vorzüge. John Zackrison, Leiter des Komitees der Kirche für internationale Koordinierung, sagt dazu: "Das wird derzeit noch bestehende Hindernisse ausräumen, die die Amtsträger unserer Kirche häufig zu überwinden haben, wenn sie eine Eheschließung durchführen oder anderweitig geistlich dienen wollen. Visa für Missionare und Missionspräsidenten werden unkomplizierter zu bekommen sein. Und der Kirche wird damit die unbestrittene Freiheit eingeräumt, alles auszuführen, was auch immer für ihre weltweite Mission als unerlässlich angesehen wird." Außerdem werde dies den Geistlichen der Kirche ermöglichen, ihre Mitglieder und andere bedürftige Menschen in staatlichen Krankenhäusern, Haftanstalten und Kasernen zu besuchen und dort ungehindert Zutritt zu erhalten.

Darüber hinaus wird die Kirche dank des neuen Status und ihrer engeren Beziehung zu den Behörden in die Lage versetzt, bei öffentlichen Hilfsaktionen effizienter mit der katholischen Kirche und anderen anerkannten Religionsgemeinschaften zusammenzuarbeiten.

"Der Sekretär des Ministerpräsidenten hat mir schon Kontakt zum Sozialminister verschafft", berichtet Giuseppe Pasta, der ehemalige Landesdirektor der Kirche für Öffentlichkeitsarbeit in Italien, der zurzeit als ehrenamtlicher Koordinator zwischen staatlichen und religiösen Institutionen vermittelt. "Wichtige italienische Dienststellen treten schon jetzt von allen Seiten an uns heran, seit wir als offizielle Religionsgemeinschaft angesehen werden."

Besonders lohnend ist für viele Mormonen jedoch, dass die Kirche nach langem Warten endlich von der Öffentlichkeit als rechtmäßiger christlicher Glaube anerkannt wird. Ventura beschreibt den langen Weg zu diesem historischen Ereignis als "eine Zeit, in der gearbeitet, gebetet und vorbereitet wurde und dann endlich die vollständige Anerkennung folgte". Dass die Kirche vom Staat nun voll und ganz als Religionsgemeinschaft anerkannt werde, sei "der größte Segen" und sorge laut Pasta (auch seit über 40 Jahren Mormone) dafür, dass er und andere italienische Mitglieder der Kirche Jesu Christi "sehr, sehr glücklich" seien: "Wir haben darauf viele Jahre gewartet. Wir haben gebetet und gefastet und uns bemüht, ein gutes Leben zu führen und die Hilfe des Herrn zu erlangen und nun sind wir hier angelangt."

 

 

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.